II. In Lindes getaufte Fremde

den 30. Sept. 1659 spricht an Immanuel Riwel(?) von Beuern, jetzt Schäfer zu Allendorf, Anna Magdalena uxor, Tochter des hiesigen Schäfers bey dem sie auch im Kindbett liegt, zu taufen einen Sohn, so geb. 22. zw. 3 u.. 4  N.M. Gevattern:
1.Balthasar Hamel von Gießen 
2.Maria, Johann ...[zweifach überklebt] Tochter alhier
3.Johannes Theiß von ....
Gnt.: Balthasar
 
[
Der Name könnte Kiwel oder Riwel heißen. Letzteres könnte dann vielleicht Rüffel meinen, diesen Namen gibt es um die Zeit in Beuern.]
Dazu paßt dann auch folgender Copulationseintrag im KB 2, allerdings ohne „Kll“ am Rand:
18.10.1658 / Emanuel Rüffel, von Beuern / A. Magdalena Schafer, Henr. Schafes filia.

17. 2. 1660 spricht an Wilhelm Ott(o) Gambächer (oder: Wilhelm Ott, Gambächer) jetzt Schäfer zu Lindes, Barbara uxor, biß Sonntag taufen lassen eine Tochter, geb. 13. morgens 1 Uhr. Gevattern: 
1.Elisabeth, Ludwig Haupts Frau
2.Johannes Neidel 
3.Elisabeth, Henrich Eberhards, eines Soldat(en) zu Gießen Frau. 
Gnt.: Elisabeth
Hierzu findet sich im Nachlaß Weitershaus folgende unveröffentliche Abschrift aus dem Protocollum des Pfarrers Vigelius:
1658 am 2. November
spricht mich ein Weibsmensch an, die Barb, sie wolle sich mit dem Lindeser Schäfer kopulieren lassen. Sie weiß aber nicht, wo sie her ist, auch nicht ihr Alter. Sie sagt, als der Schwed gekommen sei, wäre sie als ganz kleines Kind in den Wald geflohen, weil alles in ihrem Dorf verbrannt war. Im Walde sei ihre Mutter von Soldaten mitgenommen worden. Sie sei dann auf den Schiffenberg gekommen. Von ihrer Mutter habe sie nie wieder etwas gehört. 
Herr Weitershaus schreibt dann weiter: 
Das Großen-Lindener Kirchenbuch weist dazu aus:
Barbara Kornbecker, +Hans Tochter von Mergendorf/Oberpfalz oo auf dem Schiffenberg am 29. Mai 1659 den Schäfer zu Lindes Johann Wilhelm Otto Gambächer.
[Um diese Zeit gibt es keine Heiratseinträge im KB 1 in Großen-Linden, im später erstellten sogenannten KB 2 ist auch kein Eintrag zu finden. Ebenfalls nicht im Familienbuch Steinbach, in dem Heiraten usw. auf dem Schiffenberg um diese Zeit verzeichnet sind.
Im Protocollum Vigelii folgt auf den 31 Mart. direkt „Julius“. Woher stammt die Notiz dann?]

26. 12. 1660 spricht an Johannes Heidenrich, Buchdrucker gesell beym han[Rand durch neue Bindung nicht lesbar]pe  zu Gießen, bürtig von Bernburg auß dem Anhalt(ischen), dessen Eheweib Maria zu Lindes sich aufhält morgen zu taufen eine Tochter, geb. den 22. morgens um 6.  Gevattern:
1.Margreth, Johannes Eckhards Frau
2.Johann Eberhard Spanheimer
Gnt.: Gertrud Maria

den 10. Oct. 1669 Johann Wilhelm Reichardt und Anna Margaretha sind WirthsLeute zu Lindes auß der Oberpfalz, taufen lassen ein Töchterlein, so geb. 2. ejgd. zwischen 8. und 9, Uhr V.M.(vormittags), Gevattern:
1.Anna Christina, H(errn) Johann Christoph Kalten, Advocaten, Tochter zu Gießen
2.Ludwig Weiddig, Bürger u. Metzger ebd.
3.Anna Catharina, Johann Balthasar Wagners, Bürger u. Ziegler, ebd. Frau
Gnt.: Anna Christina
 
[Einmalige Nennung in Lindes, hatten sie vorübergehnd eine der Fuhrmannskneipen gepachtet? Später gibt es den Namen in Großen-Linden, kommt aus Roßbach.]

den 19. Maij 1673 Joh. Wenzel Schlehenbecker (v Heuchelh bürtig) u. Anna Barbara uxor 19 Maij tfn lassen einen Sohn (nat 10 Maij) Gevattern:
Joh. Conr. faber, B. u. Wollenweber zu Giesen [FBG 961] 
2. Anna Eulalia, Henr. Jung vidua.
1. Joh. Conr. Vetzberger B. zu Giesen [FBG 4570]
[Einmalige Nennung in Lindes. Ein Joh. Wenzel Schlehenbecker ist im FB Heuchelheim nicht zu finden.] 

d 8.ten Maij (1687) eine Arme Frau auß dem Braunschweiger Land ein Söhnlein lassen tauffen, zu Gevattern erbethen:
1.Hanß Lentz, KirchenSenior
2.Joh. Andreas Weygel und
3.Annam, Johannes Neydelß Wittib
(Kein Name eingetragen.)

Bei dem folgenden Eintrag ist weder im Text noch durch Randzeichen erkennbar, ob es sich um eine Taufe in Großen-Linden oder Lindes handelt, nach Paten eher Großen-Linden.
d 4. Maji (1690) Johann Endreß Pfuhl ein Söhnlein lassen tauffen, zu Gevattern erbethen,
1.Johannes Müller, Georg Müllers Sohn von Dutenhofen
2.Johann Melchior Lehrsen und
3.Anna Elisabeth, Weygand Pfirren Tochter
4.Annam, Jacob Leineweberß Tochter
(Taufname fehlt.)

d 24. 9bris (1693) Anna Catharina, Joh. Jacob Rittmeyers von AlsPach Witt. exulantia ein Töchterlein zu Lindes lassen taufen, Zu Gevattern gehabt des H(errn) Rittmeisters DeWrede Kindsmägdgen und des Schulmeisters Ludwig Weygel älteste Tochter.
(Kein Taufname angegeben.)

d 6. Junii (1697) Johannes Stangaberfeind (es kann auch heißen: Johannes Stangaberfremd, oder auch Stang/aber/fremd, vielleicht auch Stangaberfreund), ein Soldat zu franckfurth Zu Lindes ein Töchterlein lassen taufen, Zu Gevattern erbethen,
1.Frl. Christine Elisabethen, des H(errn) Majors deWrede Töchterl. und
2.Joh. Georg Fabricium, studiosum, Pastoris filium
ist das Kind Christina Elisabeth genannt worden.

Es folgen 2 Taufen am selben Tag, wobei zur ersten keine Ortsangabe vorhanden ist:
d 10. 8bris (1697) Hanß Adam Weygel von Kochheimb auf der Mosel ein Töchterlein lassen tauffen, Zu Gevattern erbethen,
Evam N.N. von Mannheimb, und
Johann Wentzel von Vellentz auf d Mosel
(ohne Taufname)

Die eodem Joh. Peter Weygel zu Lindes ein Söhnlein lassen taufen, Zu Gevattern erbethen,
1.die wohlgeborene Frau Loyßa Christine, H(errn) Obristwachtmeisters DeWrede Eheliebste, gebohrene von Seydewitz
2.M. Joh. Rolandum Fabricium, Pastorem daselbst und zu Großenlinden.
(Kein Taufname eingetragen) 
[Hier könnte es sich um einen Eintragungsfehler handeln, es könnte der Schulmeister Joh. Peter Neydel gemeint sein, was auch die „hochrangigen“ Paten erklären würde. Es wäre dann sein erstes Kind. Allerdings habe ich keine weiteren Daten hierzu gefunden.]

den 4. 10bris (1698) ein Kind ehebrecherischer art zu Lindes getaufft word(en).

1700 NB In diesen Tagen u. Monathen sollen zu Kleinlindes nach des Schulmeisters Johann Peter Neidels bericht von dem Herrn Diaconi 5 Kinder getauft aber nicht aufgezeichnet sein worden, ist mir alß(o) die Fehrläßigkeit nicht zu zu rechnen.

den 11.dießes (April 1704) ließ eine Hure, bürtig aus Gießen _________(langer freier Platz) tauffen, welches der Junge Herr Schwellbach(?) aus Münchholtzhausen Conrad Christian, dann H(err) Lieutnant Jhane(?) Clemens unter uns. durchl. weißen Regiment .... und das Fräulein Wrede, des Hochwohlgeb. Friedrich v. Wrede, ... Major Tochter die ältest. Juliana Dorothea

____ Frl. von Dernbach von _____ Ambts Gießen gehoben, genannt ____________  
Im KB Kl-L lautet der Eintrag:
Einer Huren Kintauff Nahmens Christina Lehnert(?), ... Jacob Lehnerts Tochter von Gießen der Vatter des Kints Hanß Görg Strobel Soldat undders obrist Türgckheim Combagnie Ein Söhnlein Tauff Zeugen Herr Leutnant, Isag von Cleme.. unter dem fürsten von (?)Darmstadt Peter Conrath von Schwalbach - Und dann freulein Juliana Dorata von Wreden / freulein Christian(e) von Dernbach / Ist getaufft Lutwig Christian / geschehn den 11. Aprilis 1704.

Den nächsten Eintrag gibt es nur im KB Kl-L:
Jacob Wohrin aus dem Hallaischen(?) ein Töchterlein tauffen Lassen  Tauff Zeugen
Annamaria, Caspar Reinharts Hausfrau
Item Johann Henrich Weygel, beiten mitnachbarn alhir, ist getaufft Anna Maria geschen den 1tn Meyus 1704.

Eintrag ohne Datum, zwischen 22. Aug. und 30. Oct. 1704:
ließ Johannes Damm, Hoffmann auf der Burg zu Kleinlindes Knäblein taufen, Herr und Jungfer Gevatterin waren:
1. Junger Herr Adam Henrich von Wrede
2. die tugendbegabte hoch Adeliche Frl. Schwellbachen  von Münchholtzhausen
wardt von Ihnen Ernennet Henrich August.
Im KB Kl-L lautet der Eintrag:
Johanneß Damm borghoffman die mutter Ana Ein Söhnlein gebohren, den 31 t. Juliuß 1704 getauft den 3 t Augusti  tauff Zeugen der hochwohlgb H(err) Adam Henrich von Wreden Wie auch die hochadliche Freulein Cirn(?) Augusta Von Schwalbach haben Ihm den Nahmen Henrich August mit geteilt.

den 23.t octobr. hat zu Kllindes als Dnica 18. post Trinit. (1707) ein bettelmann ________(leer) ein Knäblein tauf(en) lassen, hielt es
1.Johan Daniel Leinwebr, dr Hoffmann dann
2.Johhenrich Weigel, Johmelchior Weigels Sohn und
3.Anna Maria Lentzin, Philippß Lentzen hinterlaßene Tochter
Im KB Kl-L lautet der Eintrag:
Ein Armer Wandersma(nn) Nahmens (fehlt) Ein Sohnlein Tauffen Lass(en) den 23 t. Octbr Tauff Zeug(en) Johann Danyel Leinweber borgckhoffmann alhier, Und dann Johann Henrich Weygel Lutwig Weygels Sohn Item Anna Maria Philippß Lentzen Hinter lassene Tochter haben ihm den Nahme Johann Danyel mit geteilet.

Der nächste Eintrag ist in beiden KB enthalten, Informationen aus beiden:
den 17. July (1709) bestellte Johann Peter Bender von Reinhardshein zeitiger Scheffer [alß Schäffer alhier] eine Taufe wegen Eines Töchterl. auf Freitag den 19.t Julij, Tauff Zeugen:
1.J. Jost Allendörfers Sohn von Lützellinden J. Caspar
2.Elisabetha Catharina, H(errn) Caspar Reinharts Tochter alhier
3.Anna Christina, Philippß Freunds [hinder laßene] Tochter von Launsbach [Lausbach]
haben ihm den Nahme mit geteilet Elisa Christina.
Zu dem Schäfer Johann Peter Bender gibt es im Jahr vorher, 1708, schon einen Sterbeeintrag:
den 5ten May Johann Peter Benders, des Schäffers töchterl. Anna Magretha begraben worden, seines alters 2. Jahr u. 6. woch(en).

Wieder in beiden KB:
1./3.11.1709 Johann Caspar Stahl  von Langgöns, jetz Schäfer zu Kleinlind(en) [Langänß, alß schäffer alhier], hat ein Söhnlein tauffen Laßen den 23. Sontag Trinitaty alß den 3 t. Novembr. tauff Zeugen:
1.Johan Baltzer [Balthasar] Jung, Jacob Jungen Sohn
2.Johan Lutwig Weygel, Lutwig Weygels Sohn
3.die tugenthreiche Jungfrau Anna Elisabetha, Philippß Amendts Tochter, alß alle drey ledige (?)Personn(en) alhier, haben ihm den Nahme Johann Lutwig mitgeteilet.

Die folgenden Einträge sind immer in beiden KB vorhanden, wenn dies nicht der Fall ist, wird es extra erwähnt.

Am 3. May (1715) Petrus More  von Chmitt aus dem Lückerland [Rupfrodt auß dem L(B?)uckerland] und Catharina, Eheleut, taufen lassen ein Töchterlein, so ihnen zu Lindes, wo sie als .... durchgereist, geb. 2. May morgens nach 7 [zwischen 5 u.6], P.:
1.J. Henrich Ackers Frau Anna Catharina
2.J. Peter, J. Conrad Andermanns Sohn
3.Eine fremde Frau nahmnes Maria Magdalena, deren Mann hieß Dionysius Eura (Cura?)
[Einß fremden Mannß Frau Maria Mattalena]
ist getauft Maria Catharina

den 16.8.1724 einer frembden Weibs Person Kindt getauft. Sie war zu Lindes in J. Daniel Reinhardts Haus Abends am 14ten Aug. ankommen und hatte darauff morgens am 15ten ejd. nach 3 Uhr ein Töchterlein gebohren. Ihrem Vorgeben nach hieß sie Anna Elisabeth, ohngefähr 24 Jahre alt, gebürtig von Mardorft Ambt Homburg in Hessen, wo ihr Vatter Conrad Hahn wohnhaft; der Kerle aber von dem sie impraegnieret worden, heiße Christian Reinhardt, Johannes Reinhardts zu Waburg auch Ambts Homburg in Hessen Sohn, und habe sich nach befundener impraegnierung nach Franckfurt am Main begeben und sich allda unterhalten lassen, seye aber wieder desertiert, wie sie, da sie solchen jetzt allda suchen wollen, erfahren und also unverrichteter Sach zurück Kohmmen müssen, welches alles diese Weibs Person also war dem Kirchenseniore J. Caspar Reinhardt und dem Schuldiener Lampes, durch welche ich sie examinieren lassen, ausgesagt. Die Gevattern waren:
1.J. Melchior Lentz, Vorsteher
2.Anna Elisabetha, Johann Balthasar Weygells des jüngeren Ehefrau
3.Anna Maria, Johann Balthasar Jungen Ehefrau
Ist Kind gnt.: Maria Elisabetha.

Donnerstag, den 25.1.1725 einer frembden Weibs Person Söhnlein, so am 22ten ejd. Abends gegen 4 Uhr gebohren, getauft, und hat solches J. Melchior Küntzenbach gehoben und Johann Melchior genannt. 
N.B. die Weibs Person war am 22ten Mittags nach Lindes gekommen, und bey ernanntem Küntzenbach, alß Bürgermeister, umb die Herberg angehalten, der sie dann nach der Kirche zum Andreas Hildenbrandt gewiesen, bey dem sie dann niedergekommen, und ihrer Aussage nach ist sie ohngefehr 21 Jahre alt und heißet Anna Elisabetha, ihr Vatter aber Anton Lempp, ein Schuster, der vormahls zu Korbach im Waldeckischen gewohnt, da sie auch gebohren und confirmiert worden; nach gehends habe ihr Vatter auch eine Zeit lang zu Lollar sich aufgehalten, von dar aber seye er ins Dillenburgische gezogen, von hier aber habe er sich nun in Litthauen begeben.
hingegen sie seye zurück geblieben, und habe im vorigen Jahr zu Marpurg gedienet in eines Metzgers, nahmens _______(leer) Hauß, allwo auch ein Hessen Cassel. Corporal in des H(errn) ________ Compagnie in Quartier gelegen mit Nahmen ______________
von diesem seye sie impraegnieret worden und nachdem nun dieser ihr impraegnator jetzo im Zweibrückischen im Quartier liege, so habe sie demselben nachziehen wollen, und da sie nun wegen Armuths nicht fort kommen, sondern hiesiger Gegend sich etliche Wochen aufgehalten, seye sie darüber auch hier herkommen. N.B. der H(err) Amt-Schultheiß Cronenberg hat die dirne auch abgehöret und an das Ober-Amt nach Gießen Bericht gethan.
KB Kl-L (2. Teil): 
Sie kome von Marburg, da sie das verwichene Jahr gedienet, und habe Irer (Schwangerschafftt = gestrichen) Schwangerheit wegen um Martini außgehen müsen, der Kerle Von dem sie das Kind hätte hieß Johann Schneider gebördig Von Humburg in Hessen ein Korborohl unter des H(errn) Capiden Rodings Compagnie Von den Hessen Casselischen Trovpen, den selben habe sie gedencken zu suchen, weillen sie nachricht ErKommen er wöhre Von Marburg in das Schwartzefelsische zu liegen kommen ......

Johann Daniel Leib und Anna Margretha beyde Eh- und Taglöhnersleute von Lützellinden, sich jetzo in Lindes bey Johannes Eckhards witt. aufhaltende zeigen an, daß Ihnen am 19. Aug. (1727) nachmittags nach 3 Uhr ein Söhnl. zur Welt gebohren seye, welches aber gleich darauf, weil es sich gefangen gehabt, verschieden ohne die Tauf zu empfangen.  
KB Kl-L: ...ein Söhnlein gebohren ..... welches Tod ist herKomen .... 
Dazu Eintrag aus dem Sterberegister:
Mittwoch, den 20. Aug. J. Daniel Leibs von Lützellinden todt zur Welt gekommenes Söhnlein, vid.: Tauff=Register, zu Lindes in der Stille begraben.

Freitag, den 3.9.1728 Wilhelm Noll (Nell?) und Maria Catharina, Eheleut aus dem Baßenheimischen Dorf Wißbach eine Stund von Usingen gelegen, zu Lindes taufen lassen ein Söhnlein, so gebohren am 1ten ejd., morgends gegen 3 Uhr, waren beyde etwa 8 Stunden vorher in der Herberg zum Grünen Baum in Lindes angekommen, umb Schm.....s auf dem Gießer Markt zum Verkauf zu führen, und sind papistischer Religion. Gevattern:
1.des Wirths Johann Balthar Lenzen Haußfrau namens Anna Maria, so dann
2.Johann Mattheus Kemmeter von Birstein auß dem Berleburgischen, ingleichen
3.Joh. Simon Peter von Philippstein aus dem Nassau Weilburgischen.
N.B. Das Kind wurde, weil es sambt der Mutter sehr unpäßlich gewesen, nachgehends donnerstag als d. 2ten September im Hauß getauft und genannt Johann Mattheus.
 
KB Kl-L: Ein fremdt Kind gebohren in Joh. Balthasar Lentzen Hauß ....der Vatter ist Joh. Wilhelm Noll ....... die Mutter Maria Catharina, eine gebohrne Ziglerin ...

 

 N.B. Freitag, den 11.9.1733 ließ eine Weibs Person zu Lindes ansprechen, zu taufen ihr Töchterlein, so sie eodem morgens nach 7 Uhr in dem Hirten Hauß gebohren. Gevattern:
1.J. Jacob Andermanns Frau [Anna Cathr.] und
2.J. Jacob Heepen Frau, beyde Anna Catharina genannt, so dann
3.J. Adam Weygel
Die Weibs Person ist am 10ten ejd. Abends nach Lindes kommen, heißt Anna Magretha [Anna Catharina Sattlerin, bürtig von Friedberg], gibt vor, sie seye von Friedberg, wo ihr Vatter Johann Jacob Sattler im Ritter Bott gewesen, sie aber habe biß daher zu Wetzlar, bey H(errn) Notario Wallschmitt gedienet, und sich daselbst von einem des zweyten H(errn) Praesidenten Diener, namens Ernst impraegnieren lassen. [der Vatter zu ihrem Kind wäre Ein diener vom Herrn praesidenten Graffen von .... zu Wetzlar, und hieße Ernst.]
Ist Kind gnt.. Anna Catharina.
[..] = KB Kl-L.
Dazu Eintrag aus dem Sterberegister, nur KB Gr-L.:
Freitag, den 9.10.1733 in der Stille begraben, das am 11. Sept. daselbst unehel. get. Töchterlein der Anna Margretha Sattlerin von Friedberg, so an einem Schlagfluß gestorben.

Auf Himmelfahrtstag als den 7.5.1739 Johannes Wick und Maria Elisabetha [aus dem Casselisch(en) bürtig als Zwey Reisende Ehe Leuth] beyde Eheleute, so sich ein Jahr lang zu Eppelsheim in der Pfaltz laut vorgezeigten Passes aufgehalten, sonst aber zu Felsberg 5 Stund von Caßel gelegen gebürtig, taufen lassen ein Töchterlein, womit die Mutter als sie mit ihrem Mann zu Kleinlindes durchreißen wollen unvermuthet niedergekommen am 5ten May morgens gegen 4 Uhr. Gevattern:
1.J. Ludwig,, J. Jacob Weigels Sohn
2.Magdalena, Christoph Weigels rel. fil. [nachgelassene Tochter]
3.Anna Catharina, J. Ludwig Weigels [des Löwenwirths] Tochter
Ist Kind gnt.: Magdalena Catharina.

Sonntag XI p. Trin., den 9. Aug. 1739 Johann Peter Eberhardt und Catharina Sophia, herumziehende Zunders=Leute [aus dem Dillenburgischen], taufen lassen ein Söhnlein so zu Lindes im grünen Baum gebohren am 6ten abends gegen 5 Uhr, Gevattern:
1.H(err) J. Philipps Börsch, Rathverwandter zu Gießen
2.Elisabetha Catharina, H(errn) Jacob Schuppen, Centgerichtsschöffe und Gast-Wirth zu Lindes Hausfrau
3.J. Melchior Lentz jun. zu Lindes
Philipps Melchior.

Mittwoch, den 11.7.1742 Johann Friedrich Müller von Simmersbach [gebürtig zu Flammers Bach] und Anna Maria von Pfaffen-Wißbach, frembde Krüg=Leut, tauffen lassen ein Söhnlein, so gebohren in Joh. Baltzer Lentzen Haus am 8ten ejusdem, Dmie VII p. Trin. morgends zwischen 1 und 2 Uhr. Gevattern:
1.Johann Philipps, des Vatters Schwager von NeuKirchheim [des Kindes Vatter Schwager, gebürtig zu Neu Kirchen]
2.Joh. Daniel, Joh. Balthasar Lentzen Sohn
3.Anna Maria, Joh. Christoph Lentzen Tochter, dieße beyde aus Lindes [noch ledigen Standes].
Ist Kind genannt: Johann Christoph.

Montag, den 1.7.1754 kam eine Zigeunerin, Nahmens Catharina, deren Mann, Peter Martin zu Gießen dermahlen im Stadhauß sitzt, mit einem Töchterlein nieder, und ließ solches Festo visitacis Mariae, den 2ten eiusd. taufen. Gevattern wurden erbothen:
1.Catharina Maria, Andreas Weygels Ehefrau
2.J. Philipps Weygel
3.Elisabetha Catharina, Joh. Klincken Ehefrau
4.Anton Schupp
5.Anna Elisabetha, Joh. Jungen, Wirth im Adler, Ehefrau
6.Ludwig Weygel, dermahliger Bürgermeister,
welche dem Kind den Nahmen Catharina Elisabetha mitgetheilt.
KB Kl-L:
d. 1ten July abends um 9 Uhr ein Ziointe(?) Kindt im Hirten Hauß gebohren ...
[In dieser Zeit haben nur die Adelichen auf der Burg mehr als 3 Paten. Deshalb ist es interessant, daß das „Zigeunerkind“ 6 Paten hat.]

Der folgende Eintrag findet sich nur im KB Gr-L:
Freitag, den 20.5.1757, abends zwischen 5 und 6 Uhr, Johannes Weller, von Grünberg bürtig, und Elisabetha, Ehefrau, welche schon lange Zeit im Land herumziehen, ein Söhnlein geb., und Dom. Exaudi, den 22ten eiusde. getauft, Gevattern:
1.J. Georg Brüning, J. Georg Wedels hinterlassener Stief Sohn
2.Johannes, Johannes Weygels Sohn
3.Ernestina, Tobias Klingelhöfers, Hofmann auf der adel. Burg, Tochter,
welche dem Kind den Nahmen: Johann Georg mitgetheilet.

Donnerstag, den 31.5.1759 kam ein Bergmann, welcher seinem Vorgeben nach Johann Jacob Marion heiße, und sich bisher nebst seinem weibe, Sophia, zu Gerckhausen, im Waldeckischen, aufgehalten, beyderseits der Römisch-Catholischen Religion zugethan, und zeigte an, wie daß seine Frau mit Zwillingen zu Klein Lindes niedergekommen. Er bäthe, daß ich Ihnen die H. Tauffe mittheilen wolle; Eins von den Kindern seye ein Söhnlein, das andere ein Töchterlein. Er hatte keinen Copulations-Schein bey sich, auch keinen Paß; Ersterer seye Ihm von denen Soldaten in einem Heß(ischen?) Wirths-Hauß zerrissen worden - dieweilen Er nun fremd, so wurden ex officio zu Taufzeugen erbethen, und zwar zu dem Söhnlein:
H(err) Johannes Lyncker, Candidatus Theologiae, von Grünberg bürtig, welcher eben vor mir predigte, welcher demselben den Namen Johannes gegeben;
zu dem Töchterlein aber wurde erbethen:
Elisabetha Catharina, H(errn) Wagners, des Schulmeisters, Ehefrau,
welche demselben den Namen Catharina Elisabetha mitgetheilet.
Die Mutter dieser Kinder wurde Mittwochs, den 30ten May nachmittags unter wegs zwischen Gießen und Klein Lindes mit Wehen überfallen, und wäre bey nahe in einem Korn Acker ohnweit Lindes an der Straße niederkommen, dieweilen sich aber an eben diesem Tage die Königl. französ. Trouppen in das Lager zwischen Gießen und Lollar zusammen zogen und in erstaunlicher Menge diese Straß passirten, so hat eine Marquetendersfrau diese Begebenheit dem Bürgermeister zu Lindes angezeigt, welcher die Kindbetterin in eine Scheuer führen laßen, da sie dann alsobald in beysein der ordentlichen Heb=amme die beyden Kinder zur Welt brachte, welche freytags den 1ten Junii getauft wurden.
IM KB Kl-L lautet der Eintrag:
Ein fremde Frau den 31. May in Adam Heben Hauß 2 Kinder gebohren, als neh(m)l. ein Söh(n)l. und ein Tochtl. Gevattern sind zu dem Sö(n)hl.
H(err) Johannes Lincker, Studioso Theol. von Grünberg
hat ihm den Nahmen Johannes mitgetheilet.
Zu dem Tochtl. sind die Gevattern geweßen
Catharina Elisabetha, Joh. Friedrich Wagners dazumahlen Schulmeister daselbsten ehl. Haußfrau, hat ihm bey der H. Tauffe den christl. Nahmen Catharina Elisabetha mitgetheilet.
Dazu findet sich folgender Sterbeeintrag, nur im KB Gr-L:
Mittwoch, den 6ten Junii (1759) wurden zwey Zwillinge eines herumziehenden bergmanns in der Stille begraben, welche freytags den 1ten Junii sind getauft worden.

Sonntag Oculi, den 9. März 1760, morgens früh, wurde einem herumziehenden Mann, der mit Zwiebeln und Hirschen (Hinschen, Hieschen??) handelt, welcher seinen Vorgaben nach catholischer Religion samt seinem weibe zugethan, und zu Katzenfurth im Solms Greifensteinischen sich aufhält, ein Töchterlein gebohren, und eodem nach der Predigt getauft; Sein Name ist Johann Casp. Köhlinger. Gev.:
1.Anna Elisabetha, Jacob Henrich Steinbachs, ebenfalls eines herumziehenden Zwiebelhändlers Ehefrau
2.Peter Köhlinger, welcher ebenfalls mit Zwiebel handelt.
Ist gnt.: Anna Elisabetha.  
 
Eintrag im KB Kl-L:
den 8 Mertz ein fremdes Kind geboren, der Vatter wahr Nahmens Joh. Caspar Cölinger, die Mutter (fehlt), auf den 9 mertz getauft. Tauf Zeugen:
1.Anna Elisabetha
2._____(leer)
haben ihm den christl. Nahmen bey der H. Tauffe Anna Elisabetha gegeben.
Dazu findet sich folgender Sterbeeintrag in beiden KB: 
Mittwoch, den 12.3.1760 J. Casp. Kohlingers Töchterlein, welches Sonntag vorher getauft, gestorben und Donnerstag, den 13ten in der Stille [unter dem 10 Uhr leuthen] begraben.
[Dazu teilt Frau Westmeier, Buchenau, mit: Im Buchenauer Kirchenbuch findet man ab 1800 die Korbmacher und Lumpensammler Kehlinger aus Großerda bei Hohensolms. Ich denke, daß zwischen diesen Sippen ein Zusammenhang besteht.]

Montag, den 18.8.1760, morgens nach 10, wurde Joseph Wescouli [Vecsuli], einem französischen Marquetender aus Tyrol bürtig, und Anna Megerhofin [Meyerhofin], seiner Ehefrauen laut einem Copulations=Schein vom Catholischen Pfarrer zu Canetti in Tyrol an der italiänischen Gränzen, ein Söhnlein gebohren und dienstags, den 19ten eiusd. getauft, G.:
1.Peter Guist [Guiot], Oberster Krancken aufwärter beym Hospital
2.Maria Delage [de Lage], Mhr. La Rohe Ehefrau,
welche dem Kind den Namen Peter Joseph Anthon[ius] mitgetheilet.
Dazu findet sich, nur im KB Gr-L, folgender Sterbeeintrag:
Mittwoch, den 1. 10.1760 abends um 7 starb eines fremden Marquetenders bey dem L’Hopital zu Klein-Lindes Joseph Wescouli heißend, Söhnlein, welches daselbst von mir auf deßen Verlangen den 19. Aug. war getauft worden, wurde in der Stille begraben.

Mittwoch, den 10.3.1762 Nachmittags um 4 Uhr wurde Rupert Anthon Bonoratz [Poncrac, gebürtig auß der Burger Pfaltz burg lengen feld],einem französischen Marquetender, welcher sich schon anderthalb Jahr zu Klein-Lindes aufgehalten, und Catharinen Elisabethen [Elisabetha Catharina, sein Eheweib], einer geb. Eberin von Grosen Rechtenbach bürttig / Er ist catholischer Religion, aus der Pfalz von Burg-Lengfeld im Nordgau bürtig / ein Söhnlein gebohren und Dnica Oculi, den 13ten eiusd. getauft. Gev.:
1.J. Ludwig, Anthon Ludwig Neidels Sohn
2.Ludwig, J. Ludwig Weygels [nachgelassener] Sohn
3.Susanna Catharina, Philipps Diehls zu Gr-L Tochter, und weilen dieselbe noch nicht confirmiret war, so stand an Ihrer Stadt Anna Margarethe als Taufzeuge (=wieder gestr.)
welche dem Kind den Namen Johann Ludwig mitgetheilet.

Mittwoch, den 20.1.1768 morgens um 2 wurde Christian Clös [Klöß], einem herumziehenden Korb-Macher von Lindenstrut, Amts Grünberg bürtig, welcher sich bis daher einig Zeit zu Klein-Lindes aufgehalten, und seine Ehefrauen, Gertraut Weberin, gebürtig von Rodheim bey Gießen, ein Söhnlein / Ihr zweytes Kind/ gebohren, und freytags den 2ten eiusd. getauft. Gev.:
1.Georg Wilhelm __(leer) [ein Korbmacher ledigen Standes, dermahlen zu Kirchgöns sich aufhaltend]
2.Anna Elisabetha, Joh. Jacob Herberts, eines herumziehenden Korbmachers ehel. [älteste] Tochter, so sich dermahlen hier zu Grosen Linden sich aufgehalten,
welche dem Kind den Nahmen Georg Wilhelm mitgetheilet.
 
Zur Familie Klöß findet sich noch folgender Sterbeeintrag in beiden KB:
Sonntag, den 14.2.1768, Estomihi, abends zwischen 7 und 8 Uhr Johann Georg Klöß, Christian Klößen, eines herumziehenden Korbmachers, welcher sich seit einiger Zeit zu Klein-Lindes aufgehalten, Söhnlein gestorben und Dienstag den 16ten 2. begraben worden, alt 3 Jahre 5 Monate und 10 Tage [3 Jahre 4 Monathe 14 Tage].
Auch ein Konfirmationseintrag findet sich zu der Familie im Jahr 1769 im KB Kl-L:
Catharina Wittenbrückin, Christian Klößen, Schweinhirten dahier, Stieftochter.

dienstags, den 23ten Febr. 1768 kam Stephan du Monde, ein franzos von Amiens in franckreich bürtig [bürtig von Amiens aus der Provinz Piccardie in Franckreich], Catholischer Religion, welcher, laut seines bey sich habenden gedruckten Abschieds, unter dem Kayserl. Königl. Pallavicinischen Infanterie Regiment, drey viertle Jahr als Mousquetier gedienet, und zeigte an, daß seine Ehefrau Maria Elisabetha, eine geb. Zischin [Elisabetha, eine geb. Schüssin] von Gelnhaußen bürtig, woselbsten sie nach dem schriftlichen Zeugniß des dasigen Ober-Pfarrers, H(errn) Machenhauers, in der Evangelisch Lutherischen Religion offentl. confirmiret worden und sich nachhero nebst besagtem Ihrem Ehemann zu Schliz, laut Attestats des dasigen H(errn) Inspectoris Johann Friedrich Fresenius bey 7 monath lang aufgehalten und sich eines ehrbaren Christl. Wandels beflißen, auf Ihrer Reise zu Klein Lindes, Sonntag Inuocavit, den 21ten Febr. Nachts um 11 Uhr in der Crone daselbst mit einer jungen Tochter niedergekommen, welches donnerstag Festo Matthias den 25ten eiusd. von H(errn) Pf(arrer) Dornseif  zu Leygestern, weilen ich unpäßlich war, getauft; Gev:
1.Ludwig Neidel, der Zeit Burgermeister
2.Elisabetha, Johannes Lenzen, Vorstehers, Ehefrau
3.Catharina Elisabetha, Conrad Weigels [zeitigen Burgermeisters dahir] Ehefrau,
welche dem Kind den Nahmen Catharina Elisabetha mitgetheilet.

1769 beginnt in Klein-Linden das 2. KB. Die Einträge sind später oft wesentlich ausfühlicher als im KB Großen-Linden. Deshalb sind jetzt Ergänzungen aus Großen Linden in [..] Klammer gesetzt.

Nicolaus Putz [Buz], ein armer Mann, seiner Profession nach ein Nagelschmitt, bürtig von Emmershaußen im fürstl. Nassau Usingischen, deßen Ehefrau Maria Catharina ______, bürtig aus dem Gräfl. Westerburgischen, Mittwochs den 17ten May (1769) Nachts um 11. Uhr ein Söhnlein gebohren, Festo Trinitatis den 21t eiusd. getauft; Gevattern:
1.Caspar Weigel, Joh. Philips Weigels Einwohners und Schneiders dahier ehel. 3ter Sohn
2.Johannes Weigel, Caspar Weigels, Einwohners dahier, ehel. 2ter Sohn
3.Maria Elisabetha, H(errn) Anthon Ludwig Neydels Kirchen Senioris dahier ehel. jüngste Tochter; und ist dem Kind bey der Heil. Taufe der Christl. Name
Johann[es] Caspar mitgetheilet worden.

Sebastian Haßler, bürtig von Oberinsingen in der Schweitz, Berner Gerichts [welcher 11 Jahre lang als Unterthan im Marggräfl. Durlachischen gewohnt und nunmehro willens ist, in das Magdeburgische zu ziehen], und deßen Ehefrauen Marianne [Maria], einer geb. Heiderin, Freitags, d. 26t. 8br. (1770) [Samstags 27.10., morgens 1] Nachts um 1. Uhr ein Töchterlein gebohren; Domnca XX. p. Trinit. als d. 28t. ejusdem getauft; Gevattern:
1.Ernst Klingelhöfer, Einwohner u. Gemeinds Mann dahier [dermahl Burgermeister]
2.Anna Catharina, Balzer Lenzen, Einwohner und Gemeinds Manns dahier ehel. Haußfrau, und ist dem Kinde bey der Heil. Tauffe der Christl. Nahmen Anna Catharina mitgeteilet worden.

Johann Engelbert Constant, von Wetterfelde, im Gräflich Solms Laubächischen, welcher mit steinernem Geschirr handelt, und seiner Ehefrau Anna Maria, einer geb. Töpferin, dienstags d. 16t. July (1771), Morgens um 4 [3] Uhr, ein Söhnlein gebohren; Freytags darauf, als d. 19t. ejusdem getauft; Gevattern:
1.Johann Henrich Diehl von Esp (Esch?) bey Butzbach, an deßen statt: Andreas Lenz Junior dahier
2.Maria Elisabetha, Johannes Weygels, Henrichs Sohns, ehel. Haußfrau; und ist dem Kinde bey der Heiligen Tauffe der Christliche Namen Johann Henrich mitgetheilet worden.
[Siehe auch Taufeintrag Fremder am 31.10./1.11.1794 und am 01.03.1810]
[Ich bin für jede Ergänzung zu dieser Familie dankbar.]

Georg Adam Hacker [Chäcker], von Knüttlingen aus dem Herzogthum Würtemberg, [da sie im Begriff ständen ins Preußische zu ziehen] und deßen Ehefrau Barbara, eine gebohrenen Münchingerin [Münchin], Montags, den 23t. Mertz (1772) Morgens um 8. Uhr ein Söhnlein gebohren; Dienstags darauf, als den 24t. ejusdem getauft, Gevattern:
1.Johannes Weygel Junior, der Zeit BurgerMeister alhier,
2.Anthon Schaum, Schmittmeister und Vorsteher alhier und
3.Elisabetha, Ludwig Weigels, des Holländers, als Vorstehers, ehel. Haußfrau, und ist dem Kinde in der H. Taufe der Xstl. Nahmen: Georg Adam, mitgetheilet worden.

Anna Elisabetha, Conrad Hauffen, Burger, Wagner und Einwohner zu Kirdorf, Amts Alsfeldt ehel. Tochter [welche gegenwärtig seit 5 Monaten zu Kleinlinden in Diensten steht], Sambstags den 15ten Juny (1776) Mittags um 12. Uhr ein unehelich Söhnlein gebohren.
Der Vatter des Kindes soll ihrer Aussage nach seyn: Johannes Lantz [Lanz], weiland N. N. Lanzen, gewesenen Burgers und Feldscherers zu Kirdorf hinterlaßener ehel. Sohn. Dom. II. p. Trinit. [16ten] getauft. Gevattern:
Andreas Hauff, Burger und Schumacher zu Kirdorf, als des Kindes Mutter Bruder,
und wurde dem Kinde der Christl. Nahmen: Johann Andreas mitgetheilet.

Susanna Dorothea Fleischerin, bürtig von Franckfurth [welche sich gegenwärtig zu Kleinlinden aufhält], Freytags den 17ten 8br. (1777) Abends um 9. Uhr ein [unehel.] Söhnlein gebohren. Des Kindes Vatter soll Ihrer Aussage nach seyn: Wilhelm Heinrich Korn, ein Buchhandlungs-Bedienter [aus Frankf.], bürtig aus dem Würtembergischen.
Dom. XXI. p. Trinit: als den 19ten ejusd. getauft. Taufzeugen sind gewesen:
1.Johann Ludwig Weygel, Hofmann bey dem H(errn) Major von Wrede, allhier
2.Hieronymus Fritsche, H(errn) Johann Gottfried Fritschen, zeitigen Schuldieners allhier, ehelr. Sohn und
3.Christina Zimmermännin, weiland Henrich Zimmermanns, gewesenen Einwohners zu Allendorf Amts Hüttenbergs, hinterlaßene ehel. Tochter, dermalen in diensten bey H(errn) Obrist von Wrede allhier, und ist dem Kinde in der H. Taufe der Christl. Nahmen: 
Ludwig Hieronymus, mitgetheilet worden.

Der folgende Eintrag findet sich nur im KB Gr-L: 
den 23.7.1778 abends zwischen 7 und 8 Uhr gebar eine dirne aus Frankenberg in Heßen ein unehl. Söhnlein auf dem felde zu Kleinlinden wo ihr Korn geschütt, .. welches ihren Angaben nach tod auf die Weld gekommen, als Vater des Kindes liß sie angeben Jost Henrich Bener(?) aus bemeltem frankenberg ein Wollenweber(?) u. Ehemann daher(?)
dieser Vorfall wurde ans f. Consistorium berichtet, vom Oberamt mit zuziehung des physici untersucht worden untern(?) verfügung(en) erwartet werden.
Hinter „dirne aus Frankenberg“  ist später, ziemlich verwischt, eingefügt: „Anna Maria Schmittin“.

Donnerstag d. 15. Debr. (1791) des Nachmittags z. 3. u. 4. Uhr. Ist eine Fremte Weibsperson die 9. Jahre in Marburg gediennt [ihren Vorgaben nach Köchin bey H(errn) Forstrath Reichel in Marburg] Kunigunda Wissnierin [Wießnerin/Winßenerin?] von Kleeberg gebürtig, und auf dem Postwagen nach Hanau zu ihrem Stiefvatter, Sergeant bey dem Regiment Kostbott reißen wolte [welche nach Hanau zu ihrer Mutter, die an einen Sergeant namens Lörsch, unter dem Hess. Cassel. Regimet Cosbott verheurathet ist, reisen wollte], aber wegen Kindeswehen hier aus steigen, und mit einem unehel. Töchterlein [bey der Hebamme in Kleinlinden] niederkommen ist. Der Vatter soll nach ihren Angaben sein, ein Bedienter in Marburg (hier ist ein Name und ein Geburtsort unleserlich gemacht worden, ein # ist eingefügt, dazu steht am Ende des Eintrags das folgende:) bey H(errn) Fortsrath Reichhart Namens Peter Müz, des Schulmeister Müzen zu Wazenbach lediger Sohn.
den 18. dieses ist es getauft worden. die Gevatterschaft hat verrichtet
Katarina Elisabeta Schaumin, ledigen Standes [der Hebamme ledige Tochter],
welche ihm den Namen Katarina Elisabeta in der h. Tauf mitgetheilet.
 
Im KB Gr-L ist zuerst Conrad Müller, Bedienter bey Herrn Capitain von ...., von Eisenach gebürtig als Vater eingetragen, dann gestrichen und am Ende des Eintrags:
NB. Diese dirne hat auf dringendes Nachfragen, endlich einen anderen Vater angegeben / nemlich Peter Mutz, des Schulmeisters Mutz in Watzenbach Sohn, der als bedienter bey Herrn Forstrat Reichel steht.  
[Nach freundlicher Mitteilung von Frau Anneliese Westermeier, Buchenau, war Johannes Mütze 30 Jahre Lehrer in Warzenbach, heute Stadtteil von Wetter. Er starb am 12.10.1802 im Alter von 62 Jahren. {nach Wilhelm Buchenauer: Warzenbach, Mein Dorf meine Heimat.}]

Katharina Elisabeta [Christina Elisabeth], Joseph Krämer, ein Handelsmann von Mühlheim im Amt Steinheim im Hanauischen, und seiner Ehefrau Christina eine gebohrene Kanstandtin [Constant] von Wetterfelda im Fürstl. Laubachischen gebürtig, Töchterl. wurde Freytags d. 31 Oct. (1794) morgens zw. 8 u. 9 Uhr dahier gebohren, und Sontag, den 2ten Nov. getauft. Die Taufzeugin des Kindes ist Katharina Elisabetha, des Joh. Ludwig Andermans, Gemeindsman, eheliche Ehefrau dahier.  
[
Siehe auch Taufeintrag Fremder am 16./19.7.1771.] 
Zu dieser Familie fand sich dann noch ein Taufeintrag: 
Ferner Gebohren und Getaufte im Jahr 1800:
Maria Katharina, des Joh. Joseph Krämers und seiner Ehefrau Anna Christina, eine gebohrene Constandin beide Handelsleute Tochter wurde geb. Donnerstag den 20. Februar morgens zw. 9. u. 10. Uhr und ist den 21. eodem getauft worden. Die erbethene Goth ist Maria Katharina des Georg Philipp Weigels Ehefrau dahier.

Nur im KB Kl-L findet sich dieser Eintrag im Jahr 1795: 
Unter dem nehmlichen Dato (19. Aug. 1795) wurde ein Kind von dem Französchen Condeischen Corps von einem Römisch Katholischen Feldprediger in des Lud. Balßer Weygels Behaußung getauft.

Mathias, Franz Demini, Grenatier von dem K. K. Regiment Clärweit von den sogenandten Eisallonnan(??) unter dem Battallion Suret(?),
[Matthias, des Franciscus de Meni, Grenadier bey dem Kaiserl. Regiment Clerfait unter der Compagnie des Herrn Hauptmann Lolwiel],
und seiner Ehefrau Katharina [Catharina], Söhnlein wurde währenden Winterquartier, ins Kirchenseniors Winters Behaußung allhier gebohren dienstag Abend um 8. Uhr als d. 11ten Januari (1797), und ist d. 12ten ejusdem getauft worden; Taufzeugen sind,
erstl. Maria Katharina Hanßel, des Feldwebel Philipp Daniel Berdolsts Ehefrau,
2.) Matthias Haas Corpral, alle beyde von obigem Battallion.

Kaspar Elias, des Nikolaus Rahfat [Raffat], Ronducteur [Wagenmeister] bey des französischen General Coulange Equipage aus Cendrecaurt in der Provinz Franche Comtèe gebürtig, und seiner Ehefrau Elisabetha eine gebohrene Decherin aus Romrod im OAmt Alsfeld, Söhnlein ist bei gegenwärtigem Krieg, den d. 13. Juni (1797) morgens gegen 3. Uhr alhier gebohren und den 14. eodem getauft. Taufzeugen sind
1.) Kaspar Fischer, Gemeindsmann und Gastwirt zum Löwen dahier, und
2.) Eva Elisabetha Frankin, des zeitigen Schulmeister Franken ledige Tochter hierselbst.

1799, Samstags den 28. Sept. Nachmittags um 5. Uhr ist ein fremdes Knäblein allhier gebohren, der Vater ist Wilhelm Becker von Frikhofen bei Haddamar aus dem Amt Eller, die Mutter Anna Maria eine gebohrne Jungin aus dem nemlichen Ort gebürtig, diese Leute waren vor Ostern d. J. nach Preusisch Pohlen auf Veranstaltung des ... Prinzen von Oranien gezogen, um sich daselbst nieder zulassen, da sie es aber zu schlecht befunden, sind sie wieder nach Hauß gezogen, der Hinweg war über 300. stunden, in der Retour ist die Frau ins Kindbett kommen, welches Sontags den 29. eod. getauft worden. Taufzeugen sind
1.) Joh. Christian Schad aus Frickhofen, und
2.) Anna Barbara Müllerin, auch dorther
welche ihm den Namen Johann Christian bey gelegt ha(ben).

Bis 1807 einschließlich gibt es dann keine Taufen Fremder in Klein-Linden. Ab 1808 hat Klein-Linden eigene „offizielle“, vom Pfarrer geführte Kirchenbücher. In Großen-Linden gibt es keine Einträge mehr, die „Linnes“ betreffen.

Taufen Fremder in Klein-Linden 1808-1875.

Joh. Henrich Constant  
Am ersten März, [1810] Abend neun Uhr wurde dem Johann Jost Constant, einem herumziehenden Händler mit steinernem Geschirr, von Wetterfeld bei Laubach im Gräfl. Laubachischen, katholischer Religion, von seinem ebenfalls katholischen Eheweibe Elisabetha, geb. Donheim, auf der Durchreise nach dem Gießer Markte, gnade(?) Tags von denselben, ein Söhnlein, das sechste Kind, der vierte Sohn gebohren u am sechsten ejusd getauft, was den Namen erhielt: Johann Henrich.  Gevattern waren:
1.
 Johann Henrich Heil, geb aus Ruppersburg im Gräfl. Laubachischen; Schwestermann des Vaters
2. Anna Christina, Joseph Cramer von Wetterfeld Ehefrau, des Vaters Schwester,
welche Gevatterleute gegenwärtiges Protocoll das ich, der zeitige Pastor zu Groslinden, nach Aussage des Vaters, aufgestellt habe, nebst dem Vater, u. mir, dem Geistlichen, der die Taufe verrichtete, unterzeichnet haben.
Johann Jost Constand 
+++ des Joh Henr Heil Handzeichen
+++ der Anna Catharina Crämer Handzeichen
                                                          
Ahoffmann

Anna Maria Friederica Stöckel  
Am dreizehnten August (1811), Morgens zwischen sieben und 8 Uhr gebahr, bei der Wittwe des verstorbenen Schullehrers Franck, Catharina Elisabethe Stöckel aus Homberg vor der Höhe ein uneheliches Töchterlein, dessen Vater, nach ihrer Angabe, sein soll Johann Friedrich Müller aus Wetzlar, Chirurgus, damalen bei dem Chirurgen Keller zu Gießen in Condition. Das Kind wurde am 23 ejusd getauft, wo es den Namen erhielt; Anna Maria Friederica (Müller=gestrichen) 
Des angebl. Vaters led. Schwester aus Wetzlar, Anna Maria Friederica Müllerin war Pathin.
Die Wahrheit dieses Protocolls, ...

Johann Philipp Strack  
Am zehnten Januar (1813)
Morgens zwei Uhr gebahr Margaretha, Peter Strack, Chirurgus zu Wetzlar led. Tochter, dahier bei der Wittwe des verstorbenen Schullehrers Franck ihr erstes uneheliches Kind, ein Söhnlein, wovon sie Jacob Wölfling, Musicus, bisher zu Wetzlar, jetzt abwesend als Vater angibt. Das Kind ward am eilften ejusd getauft, wo es den Namen Johann Philipp erhielt.  Gevatter war:
Johann Philipp Strack led Standes, der Mutter Bruder zu Wetzlar, jedoch bei der Taufe nicht anwesend.
Die Wahrheit dieses Protocolls bezeugt nebst mir, dem Pastor, der die Taufe verrichtet, die Hebamme Anna Elisabetha Spuck.
                             
Ahoffmann
                              Anna Elisabetha Spuk

Johann Conrad Dutenhöfer  
Im Jahre achtzehnhundert dreij und zwanzig, am fünf und zwanzigsten Julius, Morgens um neun Uhr, gebahr Louise seit Weihnachten Dienstmagd beij dem hiesigen Ortsbürger Ludwig Lenz, die zweijte eheliche Tochter des Wagners Christoph Dutenhöfer aus Rodheim, Bezirks Giessen, ein uneheliches Söhnchen, welches am neun und zwanzigsten ejusdem beij der heiligen Taufe, die Namen Johann Conrad erhielt. Die erwählten, allein abwesenden, Taufzeugen waren:
1.
Johann Conrad Dutenhöfer Andreasen lediger Sohn aus Rodheim 
2. Katharina Margaretha Dutenhöfer, der Mutter jüngere, noch ledige Schwester.
Der hiesige Polizeijdiener, Johannes Kinzenbach, vertrat ihre Stelle. Als Vater zu diesem Kinde hat sich niemand bekannt. Die Mutter des Kindes diente zu Heuchelheim, als die Schwängerung muß gewesen seijn.
                             
Johannes Kinzebach 
Anna Elisabetha Akkerin 
Der besagte Polizeijdiener, Johannes Kinzebach und die Hebamme Anna Elisabetha, Tobias Ackers Wittwe, haben vorstehendes Protocoll unterschrieben.
Abschrift desselben ist nach Rodheim gesendet worden.
              
Carl Ludwig Snell Pfarrer aus Großlinden, welcher diese Taufe verrichtete.

Agnesa Kalb 
Im Jahre Christi Achtzehnhundert zwei und vierzig, am ein und zwanzigsten September. morgens sechs Uhr, gebahr laut Anzeige der hiesigen Hebamme Anna Elisabetha, Tobias Acker Wittwe, Catharina Kalb, hinterlassene ledige Tochter von Joseph Kalb, katholischer Religion von Seßdorf(Saßdorf?), Amts Hainfeld im Churfürstenthum Hessen, auf ihrer Durchreise im Hause des Adlerwirths Philipp Jung eine uneheliche Tochter, das zweite Kind, die erste Tochter, welche am neun und zwanzigsten September getauft wurde und dabei den Namen Agnesa erhielt.
Als Gevatterin wurde angegeben:
Agnesa Beyer aus dem Chrufürstlichen Amte Heinfeld(Himfeld?), deren Stelle Catharina, Johannes Weigel, Ludwig Sohns, Ehefrau vertrat,
welche nebst mir dem Pfarrer, der die Taufe verrichtete, der Hebamme Catharina Elisabetha Acker und dem Grosherzoglichen Schullehrer Philipp Daniel Weigel, welche bei der Taufe zugegen gewesen, respective unterschrieben und mit der Bemerkung, daß sie des Schreibens unkundig, unterzeichnet hat 
+++ der Catharina Weigel Handzeichen, solches attestiert  AHoffmann 
Anna Elisa Aker 
DWeigel 
AHoffmann, Pfarrer.

Christian Wilhelm Windolf  [daneben:] + Königsberg  
Im Jahre Christi, achtzehn hundert acht und vierzig, den achtzehnten Februar, Nachmittags um fünf Uhr, wurde nach geschehener glaubhafter Anzeige, dem dermalen sich zu Kleinlinden als Bergmann aufhaltendem Andreas Windolf, Ortsbürger zu Königsberg, von seiner Ehefrau Marie, geborne Rink, das erste Kind, ein Sohn der erste Sohn, geboren, den sieben und zwanzigsten desselben Monats getauft und Christian Wilhelm genannt.
Gevattern waren: 1. Caspar Reuschling, Ortsbürger und Ackermann dahier, 2. Marie Katharine, des Ortsbürgers und Ackermanns dahier, Philipp Luh Ehefrau, welche gegenwärtiges Protocoll nebst dem Vater des Kindes und mir dem Pfarrer, der die Taufe verrichtet, unterschrieben haben.
Andreas Windolf 
Kaspar Reuschling 
Maria Catharina Luh  
Karl Wolf, Pf. zu Leihgestern.
 
[siehe auch Nr. 9.]

Philippine Caroline Kehr    
Im Jahre Christi Achtzehnhundert neun und vierzig den achtzehnten März Abends zwischen sieben und acht Uhr, wurde dem Bahnaufseher Heinrich Kehr aus Griesheim von seiner Ehefrau Dorothea Geborne Hofmann – das dritte Kind, ein Mädchen, das erste Mädchen geboren und den neunten April getauft, wo es den Namen Philippine Caroline erhielt.
               Gevatter war: 
1.)
 Philipp Karl Hofmann, lediger Sohn des Jakob Hofmann, Bürger und Maurer aus Griesheim,
welcher auch gegenwärtiges Protocoll nebst dem Vater des Kindes und mir dem Pfarrvikar, der die Tauf verrichtet, unterschrieben hat. 
              
Heinrich Kehr
               Philipp Carl Hofmann
                              Sieg. Henrici Pfarrvikar

Sophie Josephine Schmidt  
Im Jahre Christi Achtzehnhundert neun und vierzig den zehnten März morgens um vier Uhr wurde nach geschehener glaubhafter Anzeige dem Eisenbahnaufseher Balthasar Schmidt aus Frankehausen von seiner Ehefrau Auguste Geborne Gießler[Ginßler?] – das zweite Kind, ein Mädchen, das zweite Mädchen dahier geboren, und den fünfzehnten April getauft, wo es den Namen Sophia Josephina erhielt. 
               Gevatter war:
1.)
 Ferdinand Joseph Bellaire, lediger Sohn von Ludwig Bellaire Wiesenaufseher in Arheiligen,
für welchen, der abwesend der hiesige Lehrer Daniel Weigel, gegenwärtiges Porocoll nebst dem Vater des Kindes und mir dem Pfarrvikar unterschrieben hat. 

                              Balthasar Schmidt  
                              DWeigel Lehrer 
               Sieg. Henrici Pfarrvikar 
[Siehe auch Nr. 10.]

Maria Christina Windolf  
Im Jahre Christi Achtzehnhundert und fünfzig den dreizehnten Juli Abends fünf Uhr wurde nach geschehener glaubhafter Anzeige dem hier gegenwärtig wohnhaften Bürger und Bergmann Andreas Windolf von Königsberg von seiner Ehefrau Maria, geborene Rink, das dritte Kind geboren, ein Mädchen, das erste Mädchen und den elften August getauft, wo es den Namen Maria Christina erhielt.
Gevattern waren: 
1.
 Kaspar Lenz, lediger Sohn des verstorbenen hiesigen Bürgers Christoph Lenz.  
2.
 Maria Katharina, ledige Tochter des hiesigen Bürgers und Ackermanns Johannes Lenz. 
3. Elisabetha Wißner, ledige Tochter des verstorbenen Ludwig Wißner, Bergmann zu Königsberg.
4.
 Christina, ledige Tochter von Heinrich Windolf, Bürger und Bergmann zu Königsberg,
welche auch gegenwärtiges Protokoll nebst dem Vater des Kindes und mir, dem Pfarrvikar, der die Taufe verrichtet, unterschrieben haben. 

Andreas Windolf 
Kaspar Lenz  
Maria Katharina Lenz 
Elisabetha Wießner  
Christina Windolf                           K. Schaffnit, Pfarrvikar.
 
[Am Rand:]  + starb den 2. [verschmiert, kann auch „9.“ heißen] September 1851 zu Königsberg 
                                                                          ChrEckhardtt  
[siehe auch Nr. 6.]

Balthasar Schmidts todtgeborener Sohn.     
Im Jahre Christi Achtzehnhundert und ein und fünfzig, am zwölften Januar Morgens zwischen zehn und eilf Uhr, wurde nach geschehener glaubhafter Anzeige, dem dermalen dahier wohnenden Großhzgl. Bauaufseher Balthasar Schmidt, Ortsbürger in Frankenhausen, im Regierungs= Bezirke Dieburg, von seiner Ehefrau Augustine, einer geborenen Gießler[Ginßler?], ein Kind männlichen Geschlechts todt geboren, das vierte Kind, der zweite Sohn, welcher den dreizehnten Januar, Mittags um zwei Uhr, christlichem Brauche nach zur Erde bestattet wurde, und zwar in der Stille, in Gegenwart: 
1.
 des hiesigen Lehrers Daniel Weigel,
2.
 des hiesigen Ortsbürgers und Schreiners Johannes Andermann,
welche gegenwärtiges Protokoll nebst dem Vater des Kindes und mir, dem Pfarrer, unterschrieben haben.
 
Johannes Andermann                                   DWeigel             
                                                           Balthasar Schmidt.
                                                           ChrEckhardtt Pfarrer und Specialvicar. 
[Siehe auch Nr. 8]

Johannes Nodnagel    + Starb den 24ten August 1853.        
Im Jahre Christi achtzehnhundert drei und fünfzig, den neunzehnten April, Abends um neun Uhr,wurde nach geschehener glaubhafter Anzeige dem Valentin Nodnagel, dem achten, Ortsbürger zu Griesheim, Kreises Großgerau und Eisenbahnwärter dahier, von seiner Ehefrau, Magdalena, geborenen Feldmann, das siebente Kind geboren, ein Sohn, der dritte und den fünften Mai getauft, wo er den Namen Johannes erhielt. 
               Gevattern waren: 
1.
 Johannes Volk, hinterlassener ehelicher lediger Sohn des hiesigen Ortsbürgers Johannes Volk. 
2.
 Elisabetha Jung, eheliche ledige Tochter des hiesigen Ortsbürgers Johannes Jung, des dritten.
3.
 Johannes Langsdorf, ehelicher lediger Sohn des hiesigen Ortsbürgers Anton Langsdorf. 
4.
 Elisabetha Viehmann, eheliche ledige Tochter des hiesigen Ortsbürgers Adam Viehamnn.
welche gegenwärtiges Protocoll nebst dem Vater des Kindes und mir, dem Pfarrer, der die Taufe verrichtet, unterschrieben haben.

Valentin Nothnagel VIII   Johannes Langsdorf                       Johannes Volk
Elisabetha Viehmann                                    Elisabetha Jung 
               Karl Wolf,  Pfarrer zu Leigestern.
 
[Siehe auch Beerdigungen Fremder, 1808-1875; Nr. 7.]

der Catharina Gottwals von Echzel,   +   
Im Jahre Christi Achtzehnhundert Sechs und Fünfzig den eilften Februar, Nachts zwischen ein und zwei Uhr gebar nach geschehener glaubhafter Anzeige  Catharine Gottwals, des Ortsbürgers und Leinwebers Johannes Gottwals zu Echzel unverheirathete Tochter dahier auf der Durchreise ein Kind (ohne daß Jemand bei der Geburt zugegen war) und zwar einen  Sohn, welcher vor empfangener Taufe starb.
Gegenwärtiges Protocoll haben die hiesige Hebamme Anna Maria Luh, welche der Kindbetterin die erforderlichen Dienste geleistet und Philipp Reuschling, Ortsbürger und Taglöhner dahier, in dessen Hause das Kind geboren wurde, nebst mir dem Pfarrer unterschrieben. 
               Anne Maria Luh                                             Philipp Reuschling
                              Georg Koch Pfarrer.
 
[Siehe auch Beerdigungen Fremder, 1808-1875, Nr. 9.]

Elisabethe Schäfer. 
Im Jahre Christi Achtzehnhundert Fünf  und Fünfzig den siebenundzwanzigsten Juli Nachts um drei Uhr wurde nach geschehener glaubhafter Anzeige dem Philipp Schäfer, Ortsbürger zu Hambach im Herzogthum Nassau und Werkmeister an dem in hiesiger Gemarkung gelegenen Braunsteinbergwerk von seiner Ehefrau Elisabethe geborene Fischer, das dritte Kind, die zweite Tochter geboren und den neunzehnten August getauft, wo sie den Namen Elisabethe erhielt.
Gevattern waren: +  [Dazu am Rand nachgetragen:] 
+ 1. Freiherr Carl von Schütz zu Limburg im Herzogthum Nassau 
2. Fräulein Bertha Zollmann, des Herrn Carl Zollmann zu Limburg Tochter 
Friedrich Jung, des Ortsbürgers und Gutsbesitzers Caspar Jung Zweiten ehelicher Sohn
Philipp Weigel, des Großherzoglichen Bürgermeisters und Gutsbesitzers Philipp Weigel dahier ehelicher Sohn
Marie Schaum, des Ortsbürgers und Schmiedmeisters Philipp Schaum dahier eheliche Tochter
Elisabethe Rinn, des Ortsbürgers und Gastwirths zur Krone Johannes Rinn dahier eheliche Tochter,
welche +  gegenwärtiges Protocoll nebst dem Vater des Kindes und mir dem Pfarrer, der die Taufe verrichtet, unterschrieben haben.          [Am Rand nachgetragen:] 
+ nur die vier letzteren Gevattern anwesend waren waren und
Diese beiden und zwar erstere aus neunzehn und letztere aus acht Worten bestehende Randbemerkungen sind gültig.    Georg KochPFr.
Philipp Schaefer
Friedrich Jung
Philipp Weigel
Maria Schaum
Elisabetha Rinn
                              Georg KochPFr.

Todtgeborene uneheliche Tochter der Catharine Brück. 
Im Jahre Christi Achtzehnhundert Ein und Sechzig den fünf und zwanzigsten Juli, Nachts um ein Uhr gebar nach geschehener glaubhafter Anzeige Catharine Brück, des Ortsbürgers Ludwig Brück aus Frankenbach, welche sich dermalen hier aufhält, das fünfte uneheliche Kind, die zweite Tochter todt, welche den Sechsundzwanzigsten desselben Monats Nachmittags um halb drei Uhr christlichem Gebrauche nach zur Erde bestattet wurde, in Gegenwart
1.
 der bei der Geburt zugegen gewesenen Hebamme Anna Maria Luh, 
2.
 des hiesigen Schulvicars Jacob Seip,
welche gegenwärtiges Protocoll nebst mir dem Pfarrer unterschrieben haben. 
               J. Seip                  Anna Maria Luh                              Georg Koch Pfarrer

Johann Julius Trenkler 
Im Jahre Christi Achtzehnhundert Ein und Sechzig den dreizehnten Juli Nachmittags um drei Uhr wurde nach geschehener glaubhafter Anzeige dem gegenwärtig dahier wohnenden Bauunternehmer Johann Gottlieb Trenkler aus Schreibersdorf, Königreich Preußen, Provinz Schlesien von seiner Ehefrau Catharine, geborene Bechtel, das dritte Kind, der zweite Sohn geboren und den Acht und zwanzigsten desselben Monats getauft, wo er den Namen Johann Julius erhielt.
Gevattern waren: 
1.
 Gottlieb Gärtner, des Ortsbürgers Carl Gärtner zu Bertelsdorf in Schlesien ehelicher Sohn,
2.
 Anna Catharine Wilhelmine Gottschall, des hiesigen Bahnwärters Henrich Gottschall eheliche Tochter,
welche gegenwärtiges Protocoll nebst dem Vater des Kindes und mir dem Pfarrer, der die Taufe verrichtet, unterschrieben haben.
               Gottlieb Trenkler              Gottlieb Gärtner               Wilhelmina Gottschall  
                                            Georg Koch Pfarrer

Julius Liebig   
Im Jahre Christi Achtzehnhundert Ein und Sechzig den drei und zwanzigsten November, Vormittags um eilf Uhr wurde nach geschehener glaubhafter Anzeige dem gegenwärtig dahier wohnenden Schachtmeister an der Cöln Gießner Eisenbahn Georg Friedrich Liebig aus Polnisch-Kassel[Kessel/Kessal?] im Königreiche Preußen Provinz Schlesien von seiner Ehefrau Margarethe, geborene Bechtel, das zweite Kind, der zweite Sohn geboren und achten December getauft, wo er den Namen Julius erhielt. 
Gevattern waren: 
1. Wilhelm Liebig, des Christian Liebig, Bürger und Landmann zu Polnisch Kassel im Königreiche Preußen, Provinz Schlesien, ehelicher Sohn. 
2. Johann Bechtel, des Bürgers und Landmanns Heinrich Bechtel zu Schenkelberg im Herzogthum Nassau, Amts Selters, ehelicher Sohn.
3.
 Margarethe Gottschal, des hiesigen Bahnwärters Heinrich Gottschal eheliche Tochter,
welche mit Ausnahme des ersten abwesenden Gevatters nebst dem Vater des Kindes und mir dem Pfarrer, der die Taufe verrichtet, gegenwärtiges Protocoll unterschrieben haben.
George Friedrich Liebig Johann Bechtel Margaretha Gottschall
                              Georg Koch Pfarrer

Maria Zugehör  
Im Jahre Christi Achtzehnhundert Zwei und Sechzig den neunten November, Nachts um ein Uhr wurde nach geschehener glaubhafter Anzeige dem Heinrich Zugehör, Ortsbürger zu Mikau im Königreich Preußen Provinz Schlesien und Arbeiter an der Cölln=Gießner Eisenbahn dahier zu Klein=Linden von seiner Ehefrau Gertrude, geborene Deisweth [Deisereth, Deiswerth?] das zweite Kind, die erste Tochter geboren und den Drei und zwanzigsten desselben Monats getauft, wo sie den Namen Maria erhielt.
Gevatter waren:
1.
 Johann Gottfried Wiebeck, Ortsbürger zu Hindenburg im Königreiche Preußen.
2.
 Philipp Jacob Finke, Ortsbürger zu Schwerin[?] im Königreiche Preußen.
3.
 Friedrich Wilhelm Schmidt, Ortsbürger zu Kunzendorf im Königreiche Preußen.
4.
 Franz Kunschmann, Ortsbürger zu Schönbrun im Königreiche Preußen.
5.
 Johanna Beate Mai, des Ernst Mai, Ortsbürger zu Gribsdorf[Geibsdorf?] im Königreiche Preußen Ehefrau.
6.
 Elisabethe Bachmann, des Philipp Bachmann, Ortsbürgers zu Friedewald Ehe Kurhessen Ehefrau.
7.
 Marie Runge, des hiesigen Ortsbürgers und Wirths Friedrich Runge eheliche Tochter,
welche gegenwärtiges Protocoll nebst dem Vater des Kindes und mir dem Pfarrer, der die Taufe verrichtet, unterschrieben haben.
 
[Am Rand:]
+ 29.1.1952 in Friedewald[Friedwald] lt. Mitteilung des Standesamts Friedewald (verehelichte „Ernst“) König Pfr.

Ferdinand August Ibe  
Im Jahre Christi Achtzehnhundert Fünf und Sechzig den zwanzigsten November frühe um sieben Uhr wurde nach geschehener glaubhafter Anzeige dem Carl Ibe, Bürger zu Dortmund in der Königlich Preuß´schen Provinz Westphalen und Maschinenführer auf der Deutz=Gießner Bahn, wohnhaft dahier, von seiner Ehefrau Elisa Malomine, geborene Forst, das dritte Kind, der dritte Sohn geboren und den Drei und zwanzigsten desselben Monats getauft, wo er den Namen Ferdinand August erhielt.
Gevattern waren: 
1.
 August Forst, Schullehrer zu Dörna im Königlich Preuß´schen Kreise Mühlhausen.
2.
 Heinrich Schweitzer, Bürger zu Oberhausen in Wetphalen und Heizer auf der Deutz=Gießner Bahn, wohnhaft zu Gießen, von welchen nur letzterer anwesend war und gegenwärtiges Protocoll nebst dem Vater des Kindes und mir dem Pfarrer, der die Taufe verrichtet, unterschrieben hat.
Karl Ibe 
Heinrich Schweitzer 
               Georg Koch Pfarrer

Emil Martin Louis Lehmann.  
Im Jahre Christi Achtzehnhundert Sechs und Sechzig den zwanzigsten Januar Abends um neun Uhr wurde nach geschehener glaubhafter Anzeige Dem Friedrich Wilhelm Lehmann, Bürger zu Betzdorf im Königreich Preußen, Regierungs=Bezirk Coblenz, und Heizer an der Cöln=Gießner Bahn von seiner Ehefrau Sophia, geborene Sickmann[Sukmann?], das zweite Kind der zweite Sohn geboren und den vierten März getauft, wo er den Namen Emil Martin Louis erhielt.
Gevattern waren: 
1.
 Louis Sack, Bürger und Mechanikus in Gießen.
2.
 Margarethe Todt, des Louis Todt, Bürger und Scribent in Gießen Ehefrau, geborne Barth,
welche gegenwärtiges Protocoll nebst dem Vater des Kindes und mir dem Pfarrer, der die Taufe verrichtet, unterschrieben haben.
F. W. Lehmann
L. Sack
M. Todt 
               Georg Koch Pfarrer
  
[Am Rand in der Schrift des Pfarrers:]  + Starb den 23t. März 1867 [Dazu kein Sterbeeintrag im KB Klein-Linden.]
V. geboren 1838 
M. ´´   ´´     1839