IV. In Lindes copulierte Fremde.
1645 wird ein Paar aus Niddernheim, wohl eindeutig in Großen-Linden,
copuliert:
den 16(?) February
ist Peter Eiffert viduus, Vndt Gela
Peter Möllers s. tochter von Niddernheim copulirt worden alle beyde von
Niddernheim.
Auch die beiden Einträge aus
1646 gehören eindeutig nach
Großen-Linden:
den 19 januarij sindt
copulirt worden Johannes Hartmann
vndt Geuda Peter Hartten s. tochter
von Lutzelinden.
[Johannes Hartmann hat die Nr. 188 im FB Großen-Linden,
als 2. Ehefrau, ohne jegliches Datum und ohne Familienname wird: Judith
angegeben. Deshalb ist dieser Eintrag hier zur Ergänzung notiert.]
Der folgende Caspar Spengler ist nicht im FB Gr.-L.
genannt, er muß nach Hörnsheim gegangen sein, denn dort wird er bei Otto
Stumpf 1660 in der Leibeigenbede genannt:
den 2 Dom. Adventus
ist Caspar Spengler Hans Spenglers
sohn von Linden Vndt Geuda Johannes
Alhenns tochter von Hirnsheim copulirt worden statim post pactam(?) publicam
poenitentiam.
1666 findet sich im KB 2 ein Eintrag, der das Zeichen „Kll“
am Rand hat:
21. febr. Johannes
Klam, Schneidergesell s.Lipstatt, Caspar
Klam fil. rel. und Maria Elisab.,
Wendel Schwab, Junkern Hofrichter fil.
1689 gibt es im KB 1 zwei Einträge, nur beim 2. wird
Lindes als Heiratsort ausdrücklich genannt:
d. 20 t Jan. Johann
Martin Koch Bürger und Mäurer auß Gießen mit Anna
Joh. Georg Hartmanns Tochter auch auß Gießen, ex speciali permissione Dni
Superintend. copuliret worden.
[J. Martin Koch ist wohl Nr. 2141 im FB Gießen, dessen 1.
Frau am 11.8.1687 begraben wird, und der am 11.11.1689 einen Sohn taufen läßt.
Einen J. Georg Hartmann habe ich allerdings nicht gefunden.]
den 7ten 9bris ao
1689 H(err) Georg Joh. Jack.
M(ed?)Lic. mit fr.Loysa Margaretha
Catharina, weyland H(errn) D. Wormbsers seel. nachgelassener witt. ex
speciali permissione Dni Superindententi zu Lindes ehelich copuliert worden.
[Bei der Frau handelt es sich wohl um die Wittwe von Dr.
med. Lic. Johannes Wormßer, + 09.12.1688, Nr. 4983 im FB Gießen.]
1696 findet sich eine unklare Copulation im KB 1:
den 15. 8bris Johann
Philippß Weygel mit Anna Elisabetha,
Joh. Anthon Müllers Tochter von Hirnßheim ehel. copuliert worden.
[Im Text und am Rand findet sich kein Hinweis auf Lindes.
Die Heirat ist aber auch nicht im FB Gr-L eingetragen. Auch in Kl-L habe ich
keinen Johann Philipp Weygel gefunden, auf den die Cop. passen könnte.]
Der nächste Eintrag einer Heirat Ortsfremder findet sich
nur im KB Gr-L:
Freytags, den
13.6.1738 nach geleisteter Kirchenpönitenz zu Klein-Lindes ehelich copuliert Johann
Henrich Mank von Lindenstruth
und Anna Susanna Lotzin von Dorf-Gill, welche beyde bey H(errn) von
Wrede voriges Jahr gedient und in unpflichten zusammen gelebt.
Dazu findet sich folgender Eintrag im Pönitenzregister:
Freytags, den
13.6.1738 thäten zu Lindes Kirchenpönitenz Johann
Henrich Manch von Lindenstruth und Anna
Susanna Lotzin von Dorf Gill und wurden nachgehends ehelich cop. Hatten
beyde beym H(errn) von Wrede gedient,
und nuptias praevenieret.
[Anna Susanna Lotz
hat die Nummer L 001,2 im Familienbuch Dorf-Güll von Gerold Buß. Die Familie hat dann die Nummer M 016.]
Erst 1768 findet sich ein weiterer Eintrag, diesmal in
beiden KB:
Johann Georg Kratz,
weyland Johann Hermann Krazens,
gewesenen Einwohners in Ruppertenrod, [ein Schuhmachergesell aus dem Frey Herrl.
RiedEselischen] läßt sich mit Johanetta
Magdalena Diehlin, Herrn Conrad Diehls, Rathsverwandten in Laubach, welcher
das Schuppische Wirthshauß zu
Klein-Lindes auf 3 Jahre gemietet, ehelich älteste Tochter [Gasthalters zur
Cron dahier, dienstags den 30ten Aug(ust) in der stille im Hauß priesterl.
copuliren und einsegnen].
Der Brautvatter hatte
mir die Heirats-Concession .... und daß die beyden jungen Leuthe in Laubach
sich häußl. niederlassen sollten ... /mit Unterschrift des Fürsten/ gezeigt.
1780 findet sich folgender Eintrag:
Johann Martin Hull, in
Diensten des Herrn Major von Wrede, läßt
sich in der Stille priesterlich copuliren, Elisabetha Catharina, N. Beckers, Sergeanten unter dem Löbl.
Regiment zu Giessen, ältester Tochter, Domin. XIX p Trinit., als am 1ten
October.
Bis 1807 gibt es keine weiteren Copulationen Fremder in
Lindes.
Copulationen Fremder in Lindes von 1808 bis 1875.
Getraute Paare im
Jahre Jesu Christi Eintausend acht hundert und zehn 1810
[Die Namen werden jeweils in einer linken Randspalte
vermerkt:]
Georg Horn Sybilla
Friderica Amalia Reusch
am sechzehnten August
wurde nach vorhergegangener Anfrage bei meinem vorgesetzten Superintendenten
Herr J.B. Müller Hochwürden, der bisherige Professor zu He....?? Herr Georg
Horn evangel. lutherischer Religion, alt sieben undreißig Jahre, drei
Monate 19 Tage auf(?) seiner(?) Durchreise nach Jena mit seiner Braut, Jungfer Sibilla
Friederica Amalia Reusch, hinterl. ehel. Tochter des in Holländ. Diensten
gestandenen Mayors Reusch, laut Taufschein gebohren zu Siegen, reformirter
Religion, alt sechs u dreißig Jahr, ein Monat, drei u zwanzig Tage dahier
priesterlich getraut; wobei der Herr Bräutigam erklärte, daß er sich zum
Vater des Kindes bekenne, womit seine Braut gegenwärtig sich in Hoffnung
befindet.
Die Wahrheit dieses Protocolls bezeugen mit ihres Namens Unterschrift,
erstl. das Brautpaar, als die der(?) Mutter der Jungfer Braut, des Grosherzogl.
MedicinalRath H. Dr. Balser, und ich der Pastor, als welcher die Trauung
verrichtet.
Georg Horn
S. F. A. Reusch
A. E. Reusch gebohrn ... Shand(???)
Dr. G. Fld.(?) Balser, Medicinalrath und Professor zu Gießen
AHoffmann
1832/4:
Philipp Christoph Wilhelm Rullmann und Auguste Elise Marie
Georgette Christiane Wilhelmine Müller.
Im Jahre Christi
Achtzehnhundert zwei und dreißig, am achtzehnten Oktober, wurden
[es folgt eine halbseitige Aufzählung der vorgelegten
Papiere]
in hiesieger
Filialkirche getraut und ehelich eingesegnet Herr Philipp Christoph Wilhelm Rullmann (nat. 1801 10/12), Herzoglich Nassauischer .....freratier(?) zu St.
Goarshausen, des weiland Herzoglich Nassauischen Kriegs Collegial .....ters
Herrn Philipp Christoph Rullmann zu Wiesbaden mit Sophia Charlotte, gebohrner
Knorr, ehelich erzeugter lediger Sohn, gebohren zu Lich, alt: dreisig Jahre,
zehn Monate, acht Tage und
Fräulein Auguste
Elise Marie Georgette Christiane Wilhelmine Müller (nat. 1807
27/12), des weiland Grosherzoglich ...schen ersten Superintendenten
Kir(chen) und Schulraths und Oberpfarrers Ha... Justus Balthasar Müller zu
Giesen ..... Louise Christiane Justine, gebohrener Zimmerma.. ..lich erzeugte ledige Tochter, gebohren zu Gießen, alt
..... ......... Monate ein
und zwan....
Zeugen der
Trauung waren:
1. Herr
Regierungsrath D. Zimmermann von Giesen, mütterlicher Oheim der Braut
2. Herr
Regierungsrath Müller von Giesen, Bruder der Braut
welche nebst mir, dem
Pfarrer, der die Trauung, verrichtete, gegenwärtiges Protocoll unterschrieben
haben.
D.Zimmermann Ghl.
Heß. Regierungsrath
Müller G. Heß.
Regierungsrath
AHoffmann
1850/6:
Georg Ludwig Ernst Heinrich Morneweg & Minna Koch.
Im Jahre Christi
Achtzehnhundert und fünfzig, am achtzehnten Oktober wurden, nach vorgezeigter
Regierungsamtlicher und Gerichtlicher Bescheinigung, daß in Ansehung der bürgerlichen
und privatrechtlichen Verhältnisse dem Vollzuge der Ehe kein Hindernis im Wege
stehe, nach von des Großherzogs Königlichen
Hoheit Allerhöchst unmittelbar ertheilten Dispensation von der weinkäuflichen
Kopulation und dem dreimaligen kirchlichen Aufgebote, hierin der Erlaubniß sich
an jedem Orte des Landes in der Kirche oder im Hause trauen lassen zu dürfen,
de dato Darmstadt den 14ten September 1850, und nach Wahrung der kanonischen
Erfordernisse von Seiten des kopulierenden Geistlichen, in hiesiger Kirche
getraut und ehelich eingesegnet:
der Großhzgl.
Revierveralter Georg Ludwig Ernst Heinrich Morneweg zu Großbieberach,
des Großhzgl. Steuerkommißärs zu Alsfeld Johann Konrad Morneweg mit Mariane
Susanne, einer geborenen Schmitt, ehelich erzeugter lediger Sohn; alt neun und
zwanzig Jahre, mit
Minna
Koch, des verstorbenen Oekonomen Karl Koch zu Gießen mit Christiane, einer
geborenen Neurath, ehelich erzeugten ledigen hinterlassenen Tochter; alt acht
und zwanzig.
Zeugen waren:
1.)
der Großhzgl. Steuerkommißär Johann Konrad Morneweg, des Bräutigams
Vater,
2.)
der Großhzgl. Hofgerichts=Registrator Konrad Engelbach zu Gießen,
welche gegenwärtiges
Protokoll nebst den Neuverehelichten und mir, dem Pfarrer, der die Trauung
verrichtet, unterschrieben haben.
1859/2
Ludwig Eduard August Vigelius & Luise
Helene Geyger[?]
Im Jahre Christi
Achtzehnhundert neun und fünfzig am zwölften Februar wurden nach erfolgter
einmaliger Proclamation in der Pfarrkirche zu Heuchelheim und Schotten, da durch
die dispensation großherzoglichen Oberconsistoriums vom fünf und zwanzigsten
Januar dieses Jahres eine zweimalige Proclamation und die Trauung durch den
competenten Geistlichen erlassen war, nach beigebrachter kreisamtlicher und
Stadtgerichtlichen Bescheinigung, daß weder in
bürgerlicher noch in privatrechtlicher Hinsicht der Vollziehung der Ehe
ein Hinderniß entgegen stehe, und nachdem von mir, dem auf Grund obiger
dispensation copulirenden Geistlichen die kanonischen Erfordernisse sind gewahrt
worden, in hiesiger Kirche getraut und ehelich eingesegnet:
Ludwig Eduard August
Vigelius, des verstorbenen
evangelischen Pfarrers Johann Ludwig Christian Vigelius zu Nieder=Ohmen mit
weiland Johanette, einer geborenen Otto, ehelich erzeugter,
nach gelassener lediger Sohn, großherzoglicher Oberförster zu
Heuchelheim, Kreises Gießen, alt sieben und dreißig Jahre
[&]
Luise Helene Geyger[?],
des verstorbenen großherzoglichen Rentamtmanns Karl Geyger[?] zu Schotten mit
weiland Katharina, einer geborenen Göbel, ehelich erzeugte nach gelassene
ledige Tochter, alt ein und zwanzig Jahre.
Zeugen waren:
1.
Ferdinand Vigelius, großherzoglicher Oberförster zu Grünberg.
2.
Adolf Geyger[?], Studiosus pharmaciae zu Gießen, Bruder der Braut
welche gegenwärtiges
Protocoll nebst mir, dem Pfarrer von Trais-Horloff der die Copulation für den
Ortsgeistlichen verrichtete, unterschrieben haben.
Ferdinand Vigelius
Adolph Geyger[?]
Richard MöbiusPfarrer zu Trais-Horloff.
[Nr. 1201,6 im FB
Nieder-Ohmen; *13.02.1822.] [Im FB Heuchelheim nicht eingetragen.]