Hier sind alle uns bisher bekannten Auswanderungen
aufgelistet.
Vor 1750 werden auch "Auswanderungen" von Linnesern genannt, die nur aus
Hessen-Darmstadt ins deutschsprachige "Ausland" zogen.
Wir bitten um weitere Informationen zu den unten Genannten und ihren Nachkommen.
Natürlich ist auch jede Mitteilung zu weiteren Auswanderungen sehr willkommen.
Bitte schreiben Sie an tuenn@tuenn.de
I. Gemeinsame Auswanderung in Gruppen:
Zu einer Gruppe, die 1750, von
Lützellinden
nach Nova Scotia
(Neuschottland) in Kanada auswanderte, gehörten:
Caspar Amend, geboren am 08.06.1732 in Lützellinden.
Johann Andreas Jung (Senior), wurde am (err.) 04.12.1688 in
Lützellinden geboren. Er war bei der Auswanderung Witwer.
Johann Andreas Jung (Junior), geboren am 25.09.1728 in Lützellinden.
Johannes Jung, geboren am 26.08.1716 in Lützellinden. Er wanderte mit
seiner Familie aus.
Johann Henrich Jung, geboren am 25.04.1714, wanderte als Witwer
mit 4 Kindern aus.
Johann Adam Jung, geboren am 16.03.1721. Er heiratete in Halifax.
Richard Schupp, geboren am 25.05.1702 (err.) in Lützellinden, wanderte
ebenfalls mit seiner Familie aus.
Johann Friedrich Weigel(Weil), Vater Johann Caspar Weigel in
Klein-Linden, wurde am 03.04.1724 in Lützellinden geboren.
Diese
Auswanderungen gehören zu den Gründern der Stadt Lunenburg in Nova Scotia,
Canada.
Etliche Nachkommen haben inzwischen Lützellinden besucht.
Die Nachkommen von J. Friedrich Weigel heißen in Canada und den USA
Wiles.
II. Familienauswanderung:
Im KB Lützellinden hat der Pfarrer neben
den Geburtseintrag des
Johannes Kurz, * 17.12.1726, Sohn
des Lehrers Johann Georg Kurz, geschrieben:
"ist nach
Pensylvanien
gezogen und wohnt daselbst".
Neben dem Geburtseintrag seiner Schwester
Anna Maria Kurz,
* 07.10.1730, steht: "ist 1754 nach
Pensylvanien
gezogen".
Auch der
Bruder der beiden, Johann Nicolaus
Kurz. * 12.10.1720 wanderte 1744
über Hamburg nach Philadelphia,
Pennsylvania, aus.
Er wurde
dort am 13.08.1748 zum Lutheran Pastor ordiniert. Er
starb am 12.05.1794 in Baltimore, Maryland, USA.
Johann Ludwig
Reuschling II.,
* 25.05.1818 in Linnes, heiratete am 04.11.1849 in Dutenhofen die aus Kirchvers
stammende Elisabetha Becker.
Er hatte mit ihr den
vorehelich in Kirchvers geborenen Sohn
Johann Philipp Reuschling, *
30.10.1848, + 08.06.1922 in Baltimore. Er war verheiratet mit Mary Hunke.
Die Familie lebte bis zur
gemeinsamen Auswanderung 1857
in Linnes, 1855 ist er Aufseher am Braunsteinbergwerk.
[Freundliche Mitteilung von Herrn Dr. Wilhelm
Bingsohn:]
Die Gemeinde
Linnes zahlte der 7köpfigen Familie 1857 um die 683 Gulden zur Auswanderung. Der
Bürgermeister nahm das Geld zuerst privat auf.
[Akten der Bürgermeisterei Lindes/Klein-Linden im
Stadtarchiv Gießen; gefunden von Herrn Uwe Katzenmeier.]
1860 wohnte die Familie in
Baltimore Ward 20, Baltimore (Independent City) Maryland, USA.
Von Johann Ludwig und seiner Frau sind bisher keine
Sterbedaten
bekannt.
Zu den
weiteren Kindern teilte Frau Ingelore Frank mit:
Elisabetha Reuschling,
* 13.04.1850 in Linnes, starb am 23.10.1921 in Baltimore, Maryland, USA, als
Witwe von John Snyder,
mit dem sie sieben Kinder hatte.
Mit großer Wahrscheinlichkeit starb ihr
Bruder Johann Ludwig Reuschling,
* 10.08.1851 in Linnes, am 27.08.1900 in Baltimore. Er heiratete 1881
Rose B. Wirth.
[Hier sind die von
Frau Ingelore Frank
zugesandten Unterlagen etwas widersprüchlich.]
Von
Wilhelm Reuschling,
* 05.07.1853 ist bisher nur bekannt, daß er in der Volkszählung von 1860 als
William Richling,
alt 8 Jahre, geführt wird.
Caspar Reuschling,
* 01.09.1855 in Linnes, starb am 11.11.1899 in Baltimor. Seine Frau hieß
Elisabeth.
Frederik
Reuschling wird am 29.02.1860 in
Baltimore geboren und stirbt dort am 14.11.1943. Er heiratete 1885
Katherine Dennis;
das Paar hatte 7 Kinder.
Ludwig Volk,
* 03.11.1838 in Hörnsheim, emigrierte
1865 mit seiner Familie nach
Tambo, Queensland, Australien. Seine Frau
Anna Elisabetha Hinkler,
stammte ebenfalls aus Hörnsheim. Das Ehepaar hatte 9 Kinder, von denen drei noch
in Hörnsheim geboren wurden. Der Sohn William (Bill) Volk wurde am 12.11.1865
auf dem Schiff "La Rochelle" geboren; 5 weitere Kinder
wurden in Queensland, Australien, geboren.
Mit ausgewandert ist auch der am
26.09.1852 in Hörnsheim geborene uneheliche Sohn von Anna Elisabetha Hinkler,
Johannes Hinkler.
Sein Sohn "Bert" Hinkler
war ein bekannter Flieger, u.a. flog er als zweiter über den
Nordatlantik, nach Lindberg; als 1. über den
Südatlantik usw.
Siehe Artikel bei Wikipedia über ihn und das
Buch "Bert Hinkler - The Most Daring Man in the World"
von Grantlee Kieza; mitgeteilt von Brigitte aus Australien.
III. Einzelauswanderung:
Im Vogteigerichtsbuch Allendorf/Lahn ist notiert, daß 1603 der verstorbene Vogteigerichtsschöffe Hannß Krögk von Linden (Großen-Linden) als "Alt Vatter" seinen Enkeln, Johanniß Krögken hinderlassenen Kinder Zu Konigßbergk In Preussen, Vogteigut vererbt. 1603 kann nicht das später auch mal preußische Königsberg in unserer Nähe gemeint sein.
Johann Conrad Weigel, um 1637 in Klein-Linden geboren, und sein Bruder Philips Weigel, geboren (geschätzt) um 1640, werden Schuhmachermeister in Hanau.
Johann Jacob Lentz, * 11.11.1715 in Klein-Linden, und sein Bruder Philipp Christoph Lentz, * 28.01.1729 in Klein-Linden, lebten als Schneider in Amsterdam, Holland.
Johann Balthasar Weigel, * 11.06.1718 in Klein-Linden, und sein Bruder Johann Conrad Weigel, * 17.07.1726, gingen nach Amsterdam, Holland.
Conrad Ludwig Wedel, * 09.02.1749 in Klein-Linden, und sein Bruder Johannes, * 09.01.1753, Neffen von Johann Balthasar und Johann Conrad Weigel, gingen auch nach Amsterdam.
Johann Ludwig Größer, * 21.12.1820, und Johann Friedrich Größer, * 20.05.1824, Brüder, und beide in Großen-Linden geboren, Ururenkel des Maurermeisters Joseph Größer in Klein-Linden, wanderten nach England aus, wo sie "Greaser, Creaser, Creser" hießen.
Johann Georg Zörb, * 12.06.1808 in Lützellinden emigrierte am 09.05.1855 mit seiner aus Heuchelheim stammenden Frau Maria Christine geb. Gilbert und den 3 Kindern Luise, Maria und Friedrich in die USA.
Caspar Gümbel, * 10.05.1819 in Lützellinden, wanderte ebenfalls 1855 mit seiner Frau Maria, geb. Rühl aus Oberkleen nach Amerika aus.
Ebenfalls 1855 wanderte Anna Elisabeth Seip, * 11.08.1824 in Hörnsheim, nach Amerika aus.
Wilhelm Jacob Holler, * 23.01.1832 in Bicken, verheiratet am 24.02.1861 in Linnes, emgrierte am 23.11.1861 in die USA ausgewandert, 3 Jahre vor der Scheidung seiner Ehe mit Catharina Elisabetha Größer.
Anna Margretha Wenzel wurde als voreheliche Tochter von Johann Ludwig Wenzel aus Hochelheim und Anna Margaretha Reuschling aus Klein-Linden am 07.10.1820 in Klein-Linden geboren. Sie wanderte mit ihrem Mann Johann Wilhelm Bock im August 1862 in die USA aus und starb am 11.05.1899 in South Grove Township, DeKalb County, Illinois.
Johann Georg Arnold, * 04.09.1858 in Lützellinden, emigrierte um 1878 in die USA und starb am 29.08.1922 in Chicago, Cook County, Illinois.
Friedrich Jung,
geboren am 16.02.1861 in Klein-Linden, wanderte
1880 in die USA
aus und starb am 06.09.1922
in Chicago, Cook County, Illinois.
Eine Urenkelin
besuchte Linnes im August 2018.
Der Schuhmacher Johannes Hof lebte mit seiner Familie ab 1876 in Linnes. 1879 wurde sein 5. Kind hier geboren. Im Sterbeeintrag seiner Frau am 13.09.1938 heißt es: Ehefrau des nach Amerika ausgewanderten und verschollenen Schuhmachers Johannes Hof.
Johannes Jung, * 07.03.1837 In Hörnsheim lebte laut Heiratseintrag der Tochter Maria am 11.01.1894 in Amerika, (Cincinati?).
Die Linneser Familie Drolsbach
hat viele Verwandte in den USA.
Henrich Drolsbach wanderte mit seiner Familie 1804, schon bevor andere
Mitglieder der Familie Drolsbach nach Linnes kamen, in die USA aus.
Einen "Link" zu den Nachkommen von Henrich/Henry Drolsbach in den USA finden Sie auf der
Familienseite Drolsbach, oder direkt
hier.
IV. Unfreiwillige Auswanderung, Flucht aus Nazideutschland:
Der Viehhändler
Louis Rosenbaum, * 06.03.1875 in Hörnsheim, konnte zusammen
mit seiner Frau Clara Baum
und zwei Kindern im April 1936 nach New
York, USA emigrieren und die Familie überlebte so den
Holocaust.
Sein Bruder Sally
Rosenbaum, * 06.11.1883 in Hörnsheim konnte ebenfalls mit
seiner Frau Frieda, geb. Reiss
und zwei Kindern nach New York, USA
fliehen, wo er fast hundertjährig starb.
Auch der
Schwester Jeanette Rosenbaum, * 26.03.1885 in
Hörnsheim gelang, zusammen mit ihrem Mann
Louis Katz, die Flucht nach
New Yok, USA. Die einzige Tochter,
Irmgard Katz war
1937 nach New York geflohen; sie arbeitete als Hausmädchen, um das Geld für die
Überfahrt der Eltern zu verdienen.
Bruder Julius Rosenbaum,
* 15.02.1882 in Hörnsheim, seiner Frau
Kathinka Stern, und den Kindern
Selma, Dina & Friedrich gelang die Flucht nach
Argentinien.
Drei weitere Geschwister wurden im KZ ermordert. (Siehe
Jüdisches Leben in Hüttenberg
von Christiane Schmidt & Marianne Bill.)